Als erstes und derzeit einziges
Gestüt ausserhalb Deutschlands
ist der Podere Palazzone ein Partnerbetrieb des Programms "Hannoveraner erleben" des
Hannoveraner Pferdezuchtverbandes. Ziel des Programms "Hannoveraner
erleben" ist es, hochwertige, sportlich geprägte Pferde für den
Freizeitsport im Rahmen von naturgeprägten Lebens- und
Wirkungsräumen hervorzubringen. Die Zulassung zu diesem Programm, in
dem ca. 30 Reitbetriebe in Deutschland aufgenommen sind, wurde unserem Reiterhof
2011 nach
Inspektion durch Leitung des Hannoveraner Verbandes erteilt. Dabei
wurden die Qualität unserer Pferde, unsere Ausbildungsmethode, die Aufzucht, die
Haltungsform und das touristische Angebot begutachtet.
Im einmalig schönen und vielfältigen Ausreitgebiet der Toskana zahlt
sich die Qualität der Hannoveraner aus: Ausdauer, Handlichkeit,
Trittsicherheit, Gelassenheit
und Ruhe, gleichzeitig aber auch mal die
Möglichkeit, im freien Galopp über Felder und Wiesen zu schweben.
Ein ruhiges "Schau-mir-in-die-Augen" mit einem Keiler in Ponygröße
meistern unsere Hannoveraner ebenso problemlos wie das schwimmen im Fluss.
Basis dafür ist die natürliche Veranlagung aus der Genetik unserer
Pferde und darauf aufbauend der stressfreie, pferdegerechte Umgang
mit ihnen. Ihre Ausbildung beruht auf den Kriterien der klassischen
Ausbildung, hinzu kommt aber eine intensive Bodenarbeit, die wir aus der Western-Reiterei übernommen
haben. Ziel ist eine natürliche und zwanglose Kommunikation mit
dem Pferd. Dies schafft Vertrauen, welches wiederum Voraussetzung für eine positive
Auseinandersetzung mit Umwelteinflüssen im Gelände ist. So wird die Begegnung mit dem besagten
Keiler, oder mit Freunden die mit ihrem Fiat Panda beim vorbeifahren auf
der schmalen Schotterstrasse freundlich hupen zu einer willkommenen Abwechslung. Ihre hohe Trittsicherheit
eignen sich die Pferde durch das ständige Training in der toskanischen Hügellandschaft
an, sodaß sie sich zu wahren Kletterern entwickeln.
Das alles ist Ergebnis eines
Gesamtkonzeptes, das Robusthaltung an 365 Tagen im Jahr und Aufzucht
in einer dynamischen Herde von ca. 20 Pferden beinhaltet.
Damit gehen Ausgeglichenheit, ein ungestörtes Sozialverhalten,
Gesundheit und Gehfreude einher.
Im Podere Palazzone
wird reiten als sportliche Betätigung mit Spaßfaktor und
Naturerlebnis verstanden, in Harmonie mit dem Pferd. Ein Gast hat das mal so formuliert: „Hier
Hannoveraner zu reiten ist wie cruisen im Ferrari auf der
Landstraße: Dieses feinfühlige Reiten mit Anlehnung im Grünen, bei dem man auch mal eine Lektion
abrufen kann, nach drei Stunden Ausritt immer noch die tolle Qualität der
Bewegung genießt und dabei in jeder Situation das Gefühl von
Zuverlässigkeit und Vorwärtsdrang spürt. Und dabei hat man immer das Bewusstsein, auf Reserven zurück greifen zu können, um mit
ungebremsten Speed über Wiesen und
Stoppeln zu galoppieren - der
Ferrari-Effekt."
Robusthaltung für stressfreie Pferde
Unter dem Begriff Robusthaltung wird eine freie Haltung der Pferde
in einer offenen Herde verstanden, in der ihr natürlicher
Lebensraum aus der Wildbahn bestmöglich nachgestellt wird.
Wie sieht ein solches Leben in der Wildbahn aus? 70% seiner Zeit
verbringt das Pferd mit fressen, es läuft viele km am Tag zu und
nutzt die restliche Zeit zum ruhen und
für die Sozialisierung. Nur in einem Herdenverband mit starkem Leittier fühlt
das Pferd sich sicher und gut aufgehoben. Auf Gefahrenquellen reagiert es mit
der Flucht. So zu leben stellt ein Grundbedürfnis des Pferdes dar.
Es kommt nicht von ungefähr, daß in den berühmten "fünf Freiheiten"
des
Farm Animal Welfare Council
(so etwas wie die Grundrechte für Tiere) eingefordert wird:
- die Freiheit,
natürliche Verhaltensmuster auszuleben
- die Freiheit von Angst und Stress.
In der
herkömmlichen Einzelboxhaltung, egal welchen Ausmaßes, kann das Pferd
diese Bedürfnisse nicht
ausleben. Eingesperrt ohne Fluchtmöglichkeit, mit wenigen hochkonzentrierten Mahlzeiten pro
Tag,
mit unregelmäßigen und undefinierten sozialen Kontakten und in enger
Bindung zum Menschen "döst" es die meiste Zeit vor sich
hin.
Wie jedes Lebewesen reagiert das Pferd auf Reize aus der Umwelt. Sie werden im Hirn wahrgenommen, verarbeitet und in eine Reaktion
umgemünzt. Wenn diese Reize zu
intensiv oder über zu lange Zeit wirken, wie im Falle der
Vereitelung von Grundbedürfnissen, können sie zu Stressfaktoren
werden. Das Pferd reagiert dann mit Verhaltensstörungen, die oft als Charaktermerkmale
des Pferdes interpretiert werden, letzt endlich aber nichts anderes
als Stressreaktionen sind. Ein gestresstes Pferd ist
problematisch im Umgang mit Artgenossen und Menschen, im Gelände
reagiert es schreckhaft, nervös und verweigert sich den Hilfen des
Reiters.
Dass gute sportliche Leistung nicht nur aus der Physis, sondern ganz
massiv aus der Psyche kommt hat sich in allen Sportarten
rumgesprochen. In der Pferdehaltung aber konzentriert sich das
Augenmerk zu oft auf das rein körperliche Wohlbefinden: Mit
allen Waffen der Veterinärmedizin wird ein physisch gesundes Pferd
erhalten, sein psychisches Wohlbefinden in der "Einzelhaft"
einer Box aber findet dabei wenig Beachtung.
Nun haben wir im Agriturismo Podere Palazzone das unsagbare Glück,
die entsprechenden Flächen und das toskanischen Klima zu haben auf denen eine solche
Robusthaltung an 365 Tagen im Jahr möglich ist. Unsere Hannoveraner leben im permanenten freien
Auslauf, auf Weiden mit kleinen Waldflächen. Sie haben Heu zur
ständigen Verfügung und leben in einer gemischten Herde von Stuten
und Wallachen aller Altersklassen. Die meisten von ihnen sind in diese
Herde bereits hineingeboren. So wird ihr ausgeglichener Charakter
geprägt, und sie erweisen sich als freundliche, aufmerksame, motivierte,
mutige und rittige Partner.
Viel könnten wir hier darüber schreiben, wie wir versuchen unseren
Pferden eine naturgetreuen Lebensraum anzubieten, aber erlebe am
besten doch selber bei
deinem Besuch, wie wir und unsere Hannoveraner mit der Robusthaltung
und diesen Zusammenhängen umgehen.
HANNOVERANER ERLEBEN
Unter dem Motto
"Hannoveraner erleben" will der Verband der Hannoveraner Pferdezüchter die Eignung
des Hannoveraners als Freizeitpartner herausstellen.
Der Ursprung der Hannoveraner Zucht liegt auf den Bauernhöfen in
Niedersachsen mit seinen weitläufigen Grünlandgebieten. Bevor hier
der Traktor in der Landwirtschaft Einzug hielt, mussten sich die
Pferde in der harten Arbeit auf dem Feld sprichwörtlich ihren Hafer
verdienen. Stuten, die nicht arbeiten wollten oder im Interieur
schlecht waren, wurden nicht weiter zur Zucht eingesetzt. So wurde über
viele Generationen ein Pferd geformt, das durch den dauernden Umgang
mit dem Menschen geprägt wurde, ein Pferd, das ehrlich im Charakter,
leistungsbereit und vielseitig einsetzbar ist.
In der modernen Selektion von Hengsten und Stuten stellen Rittigkeit,
Charakter und Temperament ausschlag-gebende Merkmale dar. Bei der
Hengstleistungsprüfung haben die Rittigkeit und die
Interieurmerkmale einen Einfluss von mehr als 50 Prozent auf die
Endnote. Auf Stutenseite wird ebenfalls die Selektion auf
Reiteignung konsequent verfolgt. Jahr für Jahr werden rund 1.200
junge Stuten in der Zuchtstutenprüfung unter dem Reiter vorgestellt,
bevor sie in die Zucht genommen werden. Die Rittigkeit steht hier
neben der Bewertung der Grundgangarten und des Springens an
zentraler Stelle. Für die Robusthaltung, also die weitestmögliche
Nachstellung des ursprünglichen natürlichen Habitat der Pferde, ist
der Hannoveraner bestens geeignet.
Weitere Infos unter
Hannoveraner
Verband
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